Supervision ist eine Form der Beratung, welche Menschen (Supervisand/innen) darin unterstützen, ihr berufliches Handeln zu entfalten, zu entwickeln und zu verbessern. Im Mittelpunkt der Beratung steht die Person in ihrer Berufsrolle. Supervison bietet den Raum, sich mit konkreten Situationen, Gefühlen, Werten und Haltungen gegenüber Kundinnen, Klienten, Kolleginnen und Vorgesetzten auseinanderzusetzen.
In den Supervisionen wird Ihnen Unterstützung bei der Analyse und Reflexion von Arbeitssituationen angeboten. Dies kann sich auf Ihre Person und
Lebenssituation, auf die Abläufe in Ihrer Organisation/Firma, auf die Zusammenarbeit mit Kolleg/innen und Vorgesetzten sowie auf Ihre Überzeugungen und Ihr Selbstverständnis in Hinblick auf das
Berufsbild beziehen. Auch wenn biografische Anteile, persönliche Haltungen, Nicht- und Neugedachtes zur Sprache kommen können, ist Supervision immer auf die Entwicklung einer höheren
Professionalität im Beruf ausgerichtet.
Der Supervisor/Die Supervisorin steuert den Prozess mit Fragen und Anregungen, wobei immer davon ausgegangen wird, dass Sie die Lösung selbst finden. Die Fragen und Methoden helfen Ihnen, die
Situation aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und sich stimmige (selbstkongruente) Ziele zu setzen. Diese Basis der Beratungsbeziehung wird in einem Kontrakt festgelegt und immer
wieder überprüft.
In der Abbildung werden die unterschiedlichen Beratungs- und Interventionsformen auf den Achsen
"Beziehungsverhältnis" und "Themen" angeordnet .
Während in Therapie, Erziehung und Ausbildung ein ungleiches (abhängiges) Verhältnis der beratenden Person zu Klient/in, Kind oder Lernenden besteht, sind Supervisand/in und Supervisor/in
weitgehend unabhängig voneinander. Das bedeutet, dass Sie als Supervisand/in mit mir als Supervisor einen Vertrag eingehen, in dem der Rahmen für unsere Zusammenarbeit festgelegt wird und wir uns
auf Augenhöhe begegnen.
Inhaltlich steht bei der Therapie die persönliche Situation des Klienten/der Klientin im Vordergrund, während am anderen Ende der Achse eine Ausbildung im rein beruflichen Kontext anzusiedeln
ist. Organisationsentwicklung verlegt den Schwerpunkt weg von der Einzelperson, hin zur Gruppe/zum Team und zur Organisation.
Obwohl sich Supervision in der horizontalen Achse auf der gesamten Breite bewegen kann, ist der Fokus auf berufliche Fragen der entscheidende Unterschied zu anderen Beratungsformen (Lebens-,
Sucht-, Ernährungsberatung, etc.)
* Jörg Schlee (2008): Kollegiale Beratung und Supervision für pädagogische Berufe. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer